Tangolexikon

In diesem Tangolexikon sollen einige der wiederkehrenden Begriffe erläutert werden, wie sie im Tango immer wieder vorkommen und benannt werden.

  • A

Abrazo: Umarmung
Adorno: Verzierung; Verschönerung
Aficionado: begeistert (von) – zum Beispiel vom Tango Argentino
Aguja  Die "Nadel"---- Mann dreht auf der Stelle, während er eine Molinete führt
Arrastre (Hinter sich herziehen, - schleifen) Ähnlich wie die Barrida, nur dass der Fuss der Partnerin nicht geschoben sondern "gezogen" wird, z.B. als zurückgenommene Barrida

 

  • B

bailar: tanzen
Bailarín/a: Tänzer/in
Barrida: „Feger”; fegende Bewegung; der Fuß des Partners wird mit dem eigenen Fuß begleitet
Base: Kurzbezeichnung für paso básico (Grundschritt)
Boleo: >Voleo

Baldosa: die Kachel oder Bodenfliese. Das Paar bewegt sich in Form eines Rechtecks auf der Tanzfläche.

 

  • C

Cabeceo: von cabeza (Kopf); traditionelle Technik für das Auffordern der Tanzpartner unter Verwendung von Augenkontakt und Kopfnicken aus größerem Abstand

Cadena, die Kette: Eine sich wiederholende Schrittabfolge.
Cadencia    Das Schliessen--- Das Spielbein schliesst mit dem Standbein aber bleibt unbelastet.

Calecita: Karussellchen, Drehung um einen Fixpunkt
caminar: gehen, die Art des Gehens
Candombe: Musik- und Tanzstil, einer der Ursprünge des Tango Argentino, der von den Nachkommen der schwarzen Sklaven in der Region des Rio de la Plata stammt. Die Musik ist afrikanischen Urspungs, mit einem typischen Rhythmus.
Canyengue: Musikstil im Tango, kommt ursprünglich von der Art, den Kontrabass im Tango zu spielen, bzw. zu schlagen. Tanzstil: in enger Umarmung, die Schritte tanzt man in Tanzrichtung seitlich.
Caricia: Liebkosung. Das Bein/der Fuß berührt das Bein des Partners, >Lustrada
Código: Sitten und Regeln auf einer Milonga
Colgada: duch Schräglage verursachte Schrittmöglichkeiten und Posen; die Füße des Paares sind verbunden, man teilt sich eine Achse und die Oberkörper entfernen sich.
Compás: Schlag, so wie der Takt in der Musik

Caricia:  Zärtlichkeit,  das Berühren des Beins/Fußes des Partners
Corrida: von correr (laufen), eine kleine Anzahl schnell gelaufener Schritte
Corte: Schnitt, eine Zäsur in der Bewegung
Cortina: Vorhang. Ein Stück Musik, das immer für etwa eine Minute zwischen zwei >Tandas gespielt wird.
cruzado: gekreuzt; (básico cruzado) das gekreuzte System, in dem Mann und Frau die selben Beine (also rechts oder links) gleichzeitig setzen.
Cunita: Wiegeschritt

 

  • D

Disociación: Separieren; das Verdrehen von Ober- und Unterkörper
Definición: Sequenz, die eine Figur abschliesst

 

  • E

Eje: Achse

Enrosque: Verschrauben von Ober- und Unterkörper bei Drehung/ Einschrauben des hinteren oder vorderen freien Beines beim Drehen auf einem Bein (enroscar: verschrauben).
Entrada: Eingang – das Eintreten in die Schrittfolge des Anderen >sacada
Espejo: Spiegel – Tanzschritt, bei dem beide Partner die Bewegung des anderen spiegeln.

 

  • F

Firulete: Schnörkel; Oberbegriff für Verzierungen, die mit dem Spielbein am Boden ausgeführt werden, um die Musik zu interpretieren oder Aufmerksamkeit zu erregen.

 

  • G

Gancho: Haken; das Spielbein umhakt das Bein des Partners.
Giro: Drehung >Molinete.

 

  • L

Lápiz: Bleistift – mit der Fußspitze des Spielbeins eine Verzierung auf die Tanzfläche malen.
Lustrada: „Schuhputzer” – mit dem Innenspann des Spielbeins am Hosenbein des Partners hin- und herwischen, >Caricia

 

  • M

Medialuna: halbmondförmige Schrittfolge wird auf den Boden „gemalt”. Nach einer Sacada zeichnet die Frau eine halbmondförmige Linie auf den Boden.
Mirada: Blickkontakt beim Auffordern zum Tanz
Molinete: Drehung, bei der das Paar umeinander herum geht, Kombination von Rückwärtsocho / Seitschritt / Vorwärtsocho (>Ocho).
Milonga: 1. sehr rhythmusbetonte Form des Tango (2/4 Takt). Deutlich afrikanische Einflüsse; gilt als „Mutter” des Tango. 2. Tango-Tanzabend; Ort zum Tangotanzen
Milonguero: (weiblich: Milonguera) Person, deren Leben sich um den Tanz und die Philosophie des Tango dreht. Person, die auf die Milongas zum Tanzen geht.
Milonguero-Stil: (estilo Milonguero) Tanzstil, der in den vollen Tanzsalons in enger Umarmung praktiziert wird. Die Tanzpartner haben dabei den Oberkörperkontakt. (Besonderer Milonguero-Stil: die Tanzpartner lehnen sich mit der Brust aneinander.)

 

  • O

Ocho: Acht; eine der ältesten Schrittweisen, bei der eine Acht auf den Boden gemalt wird (Kombination von >Pivot und Schritt). Vorwärtsocho: „ocho adelante”, Rückwärtsocho: „ocho atrás”
Ocho cortado: die „geschnittene” Acht – die Acht wird in der Mitte unterbrochen. Im Umdrehen wird ein Zwischenschritt gemacht.

 

  • P

Parada: Haltestelle; der Mann stoppt die Frau mit der Umarmung und Fußkontakt und gibt der Frau die Zeit, ihn mit Verzierungen zu verführen. Diese Figur nimmt sich Zeit innerhalb der Musik.
Pasada: Drübergehen, Vorbeigehen.  das Bein des Partners wird (elegant oder raffiniert) überstiegen. An dem Partner / der Partnerin vorbeigehen.
Paso: Schritt
Pista: Tanzfläche
Pivot: Zapfen; Drehen auf der Stelle um die eigene Achse auf einem Fuß.
Planeo: Flaches Kreisen / Halbkreisen des Fußes auf dem Boden.
Postura: Haltung
Practica: Übungs-Milonga

 

  • Q

Quebrada: Bruch; das Brechen, bzw Biegen der Achse oder der Linie der Bewegung.

 

  • S

Sacada: Mann oder Frau tritt in die Spur des Partners und nimmt somit dessen alten Platz ein. Dies kann ohne Berührung (>Entrada), mit wenig oder sogar starker Berührung geschehen, so dass das Bein der Frau fliegt oder ein >Gancho entsteht.
Salida: erster Teil der Grundfigur. Aus dem Stand herausgehen.
Salto: Sprung
Saludo: Gruß; Verzierung, das Spielbein wird angewinkelt und gehoben.
Sanguchito: auch Sandwich oder Mordida genannt. Der Fuß des Partners wird zwischen den eigenen Füßen eingeklemmt.
Sentada: eine Sitzpose der Dame auf dem Körper des Mannes.
Soltada: Lösen, Auflösen der Tanzhaltung

 

  • T

Taconeo mit dem Schuhabsatz klopfen

Tanda: ein Musikabschnitt, meist vierer ähnlicher Tangos, Valses oder Milongas. Nach einer Tanda können sich die Tänzer zwanglos wieder trennen. Zwischen den Tandas wird eine >Cortina gespielt.
Tango de Salón: Tangostil, den man im Salon, auf der Milonga tanzt.
Tango fantasia/escenario: Tangostil, den man auf der Bühne, publikumsorientiert tanzt. Mit besonderen effektvollen Figuren, Sprüngen.
Tango nuevo/Neotango: Tangostil, der sich aus dem Tango de Salón entwickelt hat. Er bricht alte Formen/die Umarmung auf und interpretiert Figuren neu.

Traspié: Stolperschritt; bevor man das Gewicht wechselt, wird der Fuß erst extra aufgesetzt, so dass eine Art Stolpereffekt entsteht. (Verdopplung)

 

  • V

Vals: dem Wiener Walzer entlehnter Tango im 3/4 Takt, die schnellste, sehr fließende Sonderform im Tango Argentino.
Volcada: der Mann kippt die Frau kurzzeitig aus ihrer Achse, um sie in einer Kreisbewegung wieder in die Senkrechte zu stellen. Hierbei beschreibt ihr freies Bein eine Kreisbewegung, die mit dem Vorkreuzen oder Rückkreuzen endet. Vorwärts- / Rückwarts-Volcada.
Voleo, auch Boleo (gesprochen Woleo): aus: Boleadoras. Diese halfen den Gauchos zum Viehfang. Drei Kugeln, wie ein Stern an einem Lasso angeordnet, werden geschleudert und wickeln sich um die Beine des Tieres.

Diese drehende Bewegung macht im Tanz das freie Bein, indem der Mann die Ochobewegung der Frau unterbricht und in Gegenrichtung führt. (Voleo bajo: niedriger Voleo, voleo alto: hoher Voleo)

Vuelta Das Wenden